BANKENMARKT / BANKING 4.0

Studie: Der Finanzplatz Deutschland als Eckstein des europäischen Finanzsystems

Vielfalt als Vorteil und Stärke des Finanzsystems: Der deutsche Finanzplatz passt genau zur dezentralen, mittelständischen Wirtschaftsstruktur und zum deutschen Föderalismus – das belegt die Studie „Der Finanzplatz Deutschland als Eckstein des europäischen Finanzsystems“.

Die Strukturen der Wirtschaft und des Bankensektors zeigen große Übereinstimmung. Der Finanzplatz Deutschland erwirtschaftet 122 Mrd. EUR pro Jahr, beschäftigt 1,1 Mio. Mitarbeitende und ist nach Erwerbstätigen der größte Finanzsektor in Europa. Das deutsche Finanzsystem ist im europäischen Vergleich kunden/innennah und durch viele Akteure geprägt. Dabei untersucht die Studie im Detail Banken, Versicherungen und Börsen im europäischen Kontext. Der Finanzplatz besteht aus mehreren, führenden regionalen Finanzplätzen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das passt zur weit bekannten Struktur der deutschen Realwirtschaft, die facettenreich, wachstumsstark, international und stabil ist.

Es gilt jedoch, neue Herausforderungen zu meistern. Eine vielfältig aufgestellte Wirtschaft hat dafür gute Chancen. Mit Blick auf die Zukunft lassen sich drei Kernherausforderungen für das deutsche Finanzsystem festhalten: die nachhaltige Transformation, die digitale (R-)Evolution sowie als Eckpfeiler des europäischen Finanzsystems die Banken- und Kapitalmarktunion.

Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft – der Megatrend des 21. Jahrhunderts – und ihre Finanzierung erfordern einen Aufbruch und massive Innovationen, Investitionen und finanzielle Mittel. Die Studie beziffert allein die notwendigen Investitionen für eine nachhaltige Transformation in der EU 2021 – 2030 auf jährlich 1.092 Mrd. EUR. Die Digitalisierung verändert Kundenanforderungen, erhöht die Effizienz und eröffnet neue Perspektiven. Die Forcierung der europäischen Kapitalmarktunion erweitert die Finanzierungsmöglichkeiten, die für die anstehenden Investitionen von immenser Bedeutung sind.

Hierfür gilt es jedoch bestehende Rahmenbedingungen den neuen Herausforderungen anzupassen und die Effizienz im Ökosystem zu verbessern. Germany Finance unterstützt die Ziele und Maßnahmen, den deutschen Finanzplatz im europäischen Kontext zu stärken, ihn als führenden Sustainable Finance-Standort zu etablieren und bei der Digitalisierung mehr Tempo aufzunehmen. Für Finanzwirtschaft und Realwirtschaft gilt es gleichermaßen, Chancen in wachsenden Märkten durch Innovationen und Investitionen zu nutzen. Dabei können Flexibilität, Anreize sowie eine schlanke Regulierung und einfachere Verfahren dieser Transformation helfen.

Die Studie von Germany Finance und zeb.rolfes.schierenbeck.associates gmbh (ZEB) ist entstanden in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim.

Die Berlin Finance Initiative ist neben Frankfurt Main Finance e.V., Finanzplatz Hamburg e.V., Fin.Connect.NRW und Stuttgart Financial aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft.

Veröffentlichung: 25. November 2021

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