BANKENMARKT / FINANZIERUNGSWISSEN

FAQs zur neuen Baseler Bankenreform

Deutlich mehr Eigenkapital nötig

Der Baseler Ausschuss für Bankaufsicht hat nach 2008 Maßnahmen für eine bessere Bankenregulierung vereinbart (Basel III). Das Ziel: Die Finanzstabilität durch eine weltweite Verbesserung der Regulierung und Beaufsichtigung von Banken zu stärken. Wurde zunächst die deutliche Stärkung der Kapitalausstattung sowie die Einführung einer Liquiditätsvorsorge realisiert, geht es in einem zweiten Schritt um Veränderungen auf Ebene der sogenannten risikogewichteten Aktiva (RWA). Diese Regulierungsvorhaben werden daher auch als Basel IV bezeichnet.

Die Regeln sollen in den nächsten zwei Jahren in europäisches Recht umgesetzt werden. Laut der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA werden die europäischen Banken rund 25 Prozent oder 135 Milliarden Euro mehr Eigenkapital bis 2027 aufbringen müssen. Dies beinhaltet aber nur die Mindestanforderungen. Nach einer jüngsten Berechnungen von Copenhagen Economics liegt der zusätzliche Eigenkapitalbedarf für europäische Banken bei rund 400 bis 500 Milliarden Euro.

Es wird teurer für Kreditnehmer

Die Banken werden sich an die neuen Rahmenbedingungen anpassen müssen. Diese regulatorisch ausgelösten Veränderungen senken jedoch typischerweise die Rentabilität der Banken und wirken damit nicht zwingend finanzstabilitätsfördernd.

Zugleich sind die Auswirkungen auf die Realwirtschaft sind eklatant, negative Folgen unausweichlich. Betroffen sind vor allem die Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen und die langfristige Immobilienfinanzierung.

Jetzt ist daher die Politik gefragt. Sie muss in der Umsetzung auf europäischer Ebene darauf achten, einen wirtschaftlichen Einbruch zu vermeiden.

Mehr erfahren:

Was verbirgt sich hinter den Baseler Bankenreform? Was sind die Auswirkungen? Zu diesen und mehr Fragen gibt der Bankenverband in zwei Dokumenten erste Antworten.

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