MITTELSTAND / WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG

Offene Märkte: Entscheidend für die Wirtschaft im Osten

„Die deutsche Wirtschaft ist stark exportorientiert. Viele Arbeitsplätze und Wachstumsperspektiven hängen vom Außenhandel ab – auch in Ostdeutschland.“

Achim Oelgarth
Geschäftsführender Vorstand, Ostdeutscher Bankenverband

 

In den letzten 20 Jahren ist die Auslandsorientierung der hiesigen Wirtschaft stetig gewachsen. Die Exportquote der Industrie hat sich von 1997 bis 2017 auf 36% mehr als verdoppelt. Vielfältig sind die Entwicklungspotenziale zahlreicher mittelständischer Unternehmen mit exportfähigen Produkten, Chancen auf Auslandsmärkten zu nutzen – ungeachtet noch bestehender struktureller Besonderheiten im Osten.

Länderübergreifende Wertschöpfungsketten sind dabei seit langem eher die Regel als die Ausnahme. Nicht Abschottung und Protektionismus, sondern nur konstruktives internationales Miteinander hat die Chance, die vielfältigen Probleme in der Welt lösen zu können und so Nutzen für alle zu stiften.

Im Fokus: Der europäische Binnenmarkt

Unter anderem der anstehende BREXIT, der Aufstieg populistischer Strömungen in ganz Europa und auch die jüngsten Turbulenzen um Italien haben wieder die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der EU belebt. Angesichts der oftmals zu hörenden EU-Skepsis ist es daher auch in Deutschland wichtig, um EUROPA zu werben.

Die Argumente sollten zunächst politisch, aber eben auch wirtschaftlich formuliert werden. Dieser Markt ist mit seiner knapp halben Milliarde Menschen einer der weltgrößten Wirtschaftsräume mit freiem Waren-, Dienstleistungs- und Personenverkehr. Und: Aus Ostdeutschland gehen immerhin fast 60% der Exporte in die Länder der Union (s. Grafik).

Auch dies gilt es zu bedenken, wenn im Mai 2019 wieder die Europawahlen stattfinden. Wie gelingt es ein starkes Europa zu bauen, um gemeinsam die Herausforderungen zu überwinden?

Eine der anstehenden Aufgaben ist dabei die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Vertiefung des Binnenmarktes – auch und gerade mit Blick auf den Finanzsektor.

Positionen der privaten Banken zur Europawahl

Der Bundesverband deutscher Banken hat in diesem Kontext seine europapolitischen Positionen für die kommende Legislatur formuliert. Wesentliche Herausforderungen sind u.a.:

  • Gestaltung eines einheitlichen Bankenbinnenmarktes, um den Herausforderungen der Digitalisierung der Finanzbranche zu begegnen
  • Unterstützung der Entwicklung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft
  • Überprüfung der Bankenregulierung, um den Rechtsrahmen international wettbewerbsfähig zu machen
  • Weiterentwicklung der Banken- und Kapitalmarktunion