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Volker Krink, Vorstandsvorsitzender der Kjellberg-Stifttung

#ErfolgeOst

Ein sauberer Schnitt

Seit mehr als einem Jahrhundert steht Kjellberg Finsterwalde für Innovation und Präzision in der Schweiß- und Schneidtechnik. Als einer der weltweit ältesten Hersteller von Plasmaschneidanlagen vereint das preisgekrönte Unternehmen Tradition mit moderner Technologie. 1922 kam der schwedische Gründer Oscar Kjellberg nach Finsterwalde. Sein Erbe sorgt bis heute für saubere Schnitte „Made in Germany“ – in mehr als 80 Ländern der Welt.

Finsterwalde, Sänger-Städtchen im südlichen Brandenburg, knapp 16.000 Einwohner, 120 Kilometer von Berlin-Mitte entfernt. Hier, am westlichen Eingang zur Lausitz, schlägt das Herz eines wahren Hidden Champions des deutschen Maschinenbaus: Kjellberg Finsterwalde. Ein mittelständischer Betrieb mit rund 450 Beschäftigten und Standorten in der Slowakei, in Indien, China, Brasilien und den USA – und mit einer bewegten Geschichte: Vor mehr als 100 Jahren hatte der schwedische Ingenieur und Erfinder Oscar Kjellberg die weltweit erste Schweißelektrode entwickelt und 1908 das deutsche Reichspatent für ummantelte Schweißelektroden erhalten. Mit seiner Innovation legte er bald in Finsterwalde den Grundstein für die lange Lausitzer Erfolgsgeschichte.

Bis heute ist der mit vielen Preisen geehrte Mittelständler im Finsterwalder Ortskern in der Oscar-Kjellberg-Straße ansässig. Dort entwickeln, produzieren und vertreiben die Mitarbeitenden seit mehr als 100 Jahren verschiedene Anlagen zum Plasmaschneiden und Schweißen sowie Sonderanfertigungen für die metallverarbeitende Industrie. „Im Bereich des schnellen und präzisen Plasmaschneidens gehören wir zu den absoluten Weltmarktführern“, sagt Volker Krink, der das Unternehmen in verschiedenen Führungsfunktionen maßgeblich geprägt hat. 

Heute ist er Vorstandsvorsitzer der 1997 gegründeten Kjellberg-Stiftung, die sich unter anderem für den Erhalt und die Fortsetzung der Tradition der Schweiß- und Schneidtechnik einsetzt. „Unser Erfolgsgeheimnis ist nicht nur unser 100-jähriges Knowhow als Traditionsunternehmen – sondern auch unsere Innovationskraft“, betont Krink. Das Traditionshaus ruhe sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, sondern entwickelt immer wieder neue Technologien, aktuell etwa, um die Digitalisierung und Automatisierung der Metallbranche mit neuen Produkten voranzubringen. Diverse Patente zu Schweißverfahren und zur Plasmaschneidtechnologie markieren dabei Kjellbergs Weg.

Das Competence-Centre Plasma

Das Verwaltungsgebäude von Kjellberg Finsterwalde

Nicht ohne Grund wurde das Unternehmen beispielsweise 2021 mit dem „Zukunftspreis Brandenburg“ sowie 2020 mit dem „Brandenburger Innovationspreis“ und dem Ausbildungspreis geehrt. Auch das Wirtschaftsmagazins „Capital“ kürte Kjellberg zu einem der besten Ausbilder Deutschlands. Die Jurys würdigten insbesondere die Innovationskraft, das nachhaltige Wirtschaften, die internationale Ausrichtung und die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens.

Zu den Kunden von Kjellberg zählen dabei vielfältige Industrieunternehmen – vom Schiffbau über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zur Automobilbranche. Doch auch kleinere Betriebe und Einzelpersonen, wie etwa eine Metalldesignerin aus Australien, setzen auf die Lösungen des Unternehmens. Produziert werden die Plasmaschneidanlagen am Stammsitz in Finsterwalde und im Vorort Massen-Niederlausitz. Hunderte Plasmaschneidanlagen gehen jedes Jahr von hier aus zu den Kunden im In- und Ausland.

Die Unternehmensspitze setzt derweil darauf, dass sich das Unternehmen auch in Zukunft weiterentwickelt. „In einer sich durch Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsanforderungen wandelnden Zeit“, sagt Krink, „wird die Komplexität der Aufgaben nicht weniger anspruchsvoll.“ Für Kjellberg sei das aber kein Hindernis, sondern ein Antrieb: Das Unternehmen versteht den Wandel als Chance zur Erneuerung – mit dem Ziel, technologische Entwicklungen mitzugestalten und zukunftsfähige Lösungen für eine sich verändernde Industrie zu schaffen.

Interview und redaktionelle Bearbeitung durch: Sven Heitkamp | Freier Journalist | Leipzig
(Bildquellen: Kjellberg Finsterwalde)

Veröffentlicht: 16. Juni 2025

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