#FokusLand Brasilien: Auftakt
OstBV startet neue Serie: FokusLand
Die Welt blickt gebannt auf eine Krise nach der anderen. Doch auf einer tieferen Schicht als Pandemie, Krieg oder Energieknappheit entrollt sich eine Umwälzung, die viel gravierender unser Wohlstandsmodell verändern wird: Die Globalisierung tritt in eine neue Phase ein – und das zuletzt in atemberaubendem Tempo. Alte Konstellationen und Gewissheiten werden herausgefordert. Der Geist des Multilateralismus – Fundament der Handelsordnung der letzten 30 Jahre – schwindet und wird ersetzt durch Vormachtdenken und uneingeschränkten Vorrang eigener Interessen. Die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China sind aktuell sichtbarster Ausdruck dieser Entwicklung. Neue Bündnisse werden geschmiedet, deren wichtiger Antriebsfaktor nicht selten der Wunsch nach Emanzipation von der westlichen Welt ist. Handelsströme ebben ab oder werden umgelenkt. Das Welt-Währungssystem wird neu justiert, Dollar und Euro geraten unter Druck.
Vor diesem Hintergrund lautet ein dringender Ratschlag an den exportorientierten Mittelstand Deutschlands, den Globus unvoreingenommen zu betrachten, um nach neuen Märkten und Kooperationsregionen Ausschau zu halten. Das gilt besonders für Ostdeutschland. Handelsbeziehungen haben sich hier nicht selten in Konstanz zu Vorwende-Zeiten entwickelt und sind über lange Zeit stabil geblieben. Hinzu kommt die Stellung der ostdeutschen Industrie in den Lieferketten. Die Abhängigkeit von großen Unternehmen (OEM) ist verbreiteter und kann rasch zum Gang auf neue Märkte zwingen, dorthin, wo die strategischen Kunden aktiv sind oder es werden wollen.
Der Ostdeutsche Bankenverband will dabei helfen, den Blick zu weiten und startet eine neue Rubrik: FokusLand. Über mehrere Monate, in mehreren Beiträgen aus unterschiedlicher Perspektive wird ein Land vorgestellt, das auf der Weltwirtschaftsbühne an Gewicht gewinnt – und damit Aufmerksamkeit und Interesse deutscher Unternehmen verdient.
Den Auftakt wird Brasilien bilden als FokusLand Nummer 1. Die Bemühungen der letzten Jahrzehnte, das enorme Potenzial des Landes nachhaltig zu heben und Wachstum- und Wohlstandsentwicklung zu stabilisieren, sind von einem Auf und Ab geprägt. Der Gigant aus Südamerika hat starke, historisch gewachsene Verbindungen nach Europa. Dennoch ist gerade unter dem neuen (bzw. zurückgekehrten) Präsidenten Ignacio Lula da Silva eine deutliche Orientierung in Richtung China wahrzunehmen. Der Ostdeutsche Bankenverband wird Brasilien in mehreren Beiträgen analysieren: den Status quo von Wirtschaft und Politik, die Chancen und Risiken für Unternehmen, Bankenlandschaft und Finanzierungsfragen für den Außenhandel. Dabei sollen nicht zuletzt Anknüpfungspunkte für die europäischen Transformationsherausforderungen beleuchtet werden und es werden Experten zu Wort kommen, die beide Seiten der brasilianisch-deutschen Wirtschaftsbeziehung gut kennen.
Freuen Sie sich bereits jetzt auf FokusLand Nummer 1 in der FokusOst-Ausgabe Juni.
Ansprechpartner: Dr. Alexander Schumann | alexander.schumann@ostbv.de
Veröffentlicht: 03. Mai 2023
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