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#FokusLand Indien: Überblick

Riesenreich mit Ambivalenz und Ambitionen

Was die Industrie anbelangt, so sind rund 40 Prozent der Erwerbsbevölkerung in diesem Sektor beschäftigt, der für fast 30 Prozent des BIP verantwortlich zeichnet. Allein die Energieerzeugung nimmt weltweit Platz Drei ein. Das Wirtschaftswachstum wird flankiert durch einen Ausbau der Erzeugerkapazitäten: 56 Gigawatt werden in den kommenden Jahren in Form von Kohlekraftwerken hinzugebaut, 6 Gigawatt kommen mit neuen Kernreaktoren hinzu. Auch erneuerbare Energien werden gefördert, tragen aber aktuell nur marginal zur Deckung des Primärenergieverbauchs bei (Solar z.B. 4 Prozent).

Typisch für wichtige Industriebereiche wie Eisen- und Stahlerzeugung, Textilien, Baustoffe sowie Petrochemie und Automobil sind große Familien-Konglomerate. Sie haben ihren Ursprung in den 1950er und 1960er Jahren, als das gerade unabhängig gewordenen Indien mit einer Mischung aus Planwirtschaft und Industrieförderung rasch die Armut hinter sich lassen wollte und mit Industriellenfamilien eine abgestimmte Entwicklungsstrategie betrieb.

Die Plätze Indiens in den internationalen Rankings verschlechtern sich allerdings deutlich, wenn man Pro-Kopf-Daten heranzieht. Mit einem BIP pro Kopf von jährlich knapp unter 3000 US-Dollar nominal bzw. knapp unter 10.000 US-Dollar in Kaufkraftparitäten liegt das Riesenland im internationalen Vergleich auf den Plätzen 140 bzw. 125. Etwas mehr als drei Viertel der indischen Bevölkerung verfügt über weniger als zwei US-Dollar am Tag, bei einem Drittel ist es weniger als ein US-Dollar.

Ein Grund dafür ist, dass Indien trotz aller Riesen-Entwicklungsschritte ein agrarisch geprägtes Entwicklungsland ist. Die Landwirtschaft – der über Jahrhunderte dominierende Sektor – trägt zwar nur noch etwas weniger als ein Fünftel zum BIP beiträgt, doch haben über 45 Prozent der Erwerbsbevölkerung hier ihr Auskommen.

Und so kontrastieren im heutigen Bild Indiens moderne Riesenmetropolen wie Delhi, Mumbai oder Kalkutta mit dünn besiedelten und schwach entwickelten ländlichen Regionen. Gibt es ein Nebeneinander von Aufschwung und Verharren in Armut. Öffnet sich das Land für wirtschaftliche Kooperation und nimmt gleichzeitig für sich geostrategische Konkurrenz zu ökonomischen Partner in Anspruch. Aber so vielschichtig Indien auch ist, Riesenpotenzial hat es allemal, gerade für eine Exportnation wie Deutschland.

Was die Industrie anbelangt, so sind rund 40 Prozent der Erwerbsbevölkerung in diesem Sektor beschäftigt, der für fast 30 Prozent des BIP verantwortlich zeichnet. Allein die Energieerzeugung nimmt weltweit Platz Drei ein. Das Wirtschaftswachstum wird flankiert durch einen Ausbau der Erzeugerkapazitäten: 56 Gigawatt werden in den kommenden Jahren in Form von Kohlekraftwerken hinzugebaut, 6 Gigawatt kommen mit neuen Kernreaktoren hinzu. Auch erneuerbare Energien werden gefördert, tragen aber aktuell nur marginal zur Deckung des Primärenergieverbauchs bei (Solar z.B. 4 Prozent).

Typisch für wichtige Industriebereiche wie Eisen- und Stahlerzeugung, Textilien, Baustoffe sowie Petrochemie und Automobil sind große Familien-Konglomerate. Sie haben ihren Ursprung in den 1950er und 1960er Jahren, als das gerade unabhängig gewordenen Indien mit einer Mischung aus Planwirtschaft und Industrieförderung rasch die Armut hinter sich lassen wollte und mit Industriellenfamilien eine abgestimmte Entwicklungsstrategie betrieb.

Die Plätze Indiens in den internationalen Rankings verschlechtern sich allerdings deutlich, wenn man Pro-Kopf-Daten heranzieht. Mit einem BIP pro Kopf von jährlich knapp unter 3000 US-Dollar nominal bzw. knapp unter 10.000 US-Dollar in Kaufkraftparitäten liegt das Riesenland im internationalen Vergleich auf den Plätzen 140 bzw. 125. Etwas mehr als drei Viertel der indischen Bevölkerung verfügt über weniger als zwei US-Dollar am Tag, bei einem Drittel ist es weniger als ein US-Dollar.

Ein Grund dafür ist, dass Indien trotz aller Riesen-Entwicklungsschritte ein agrarisch geprägtes Entwicklungsland ist. Die Landwirtschaft – der über Jahrhunderte dominierende Sektor – trägt zwar nur noch etwas weniger als ein Fünftel zum BIP beiträgt, doch haben über 45 Prozent der Erwerbsbevölkerung hier ihr Auskommen.

Und so kontrastieren im heutigen Bild Indiens moderne Riesenmetropolen wie Delhi, Mumbai oder Kalkutta mit dünn besiedelten und schwach entwickelten ländlichen Regionen. Gibt es ein Nebeneinander von Aufschwung und Verharren in Armut. Öffnet sich das Land für wirtschaftliche Kooperation und nimmt gleichzeitig für sich geostrategische Konkurrenz zu ökonomischen Partner in Anspruch. Aber so vielschichtig Indien auch ist, Riesenpotenzial hat es allemal, gerade für eine Exportnation wie Deutschland.

Ansprechpartner: Dr. Alexander Schumann, alexander.schumann@ostbv.de

Veröffentlicht: 3. April 2024

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