OWF 2023 – Night Talk Unternehmensnachfolge

HELDEN UND HELDINNEN GESUCHT – UNTERNEHMENSNACHFOLGE ALS HERAUSFORDERUNG UND CHANCE FÜR DEN STANDORT ZUGLEICH

Bad Saarow, 11. Juni 2023

„Eine neue Zeit“ – mit dieser Überschrift startete heute das Ostdeutsche Wirtschaftsforum 2023 (OWF) in Bad Saarow. Diskutiert werden in der Konferenz zentrale Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland und zugleich unternehmerische Positivbeispiele vorgestellt.

Eine Vielzahl dieser Erfolgsgeschichten wurde von Unternehmerinnen und Unternehmern geschrieben. Allerdings sind deutschlandweit fast ein Drittel dieser Unternehmerpersönlichkeiten bereits über 60. Sie werden also über kurz oder lang einen Nachfolgenden suchen. In Ostdeutschland sind dies laut Schätzungen allein bis 2026 über 31.000 Unternehmen. Unternehmensnachfolge ist also ein Thema von strategischer Relevanz für die Region.

Wie eine kooperative, erfolgreiche Übernahme mit neuen Entwicklungsmöglichkeiten zusammengehen kann, zeigte daher der im Rahmen des OWF stattfindende Night Talk mit Matthias Bonk von der Deutschen Bank und Alexander Prinz, geschäftsführender Gesellschafter der Wriezener Backstuben.

In gutem Einvernehmen hat Prinz die Brandenburger Bäckereikette vom Gründer und bisherigen Gesellschafter übernommen. Das hat dem Unternehmer die Luft gelassen, nach der Übernahme die Weiterentwicklung des Betriebes aktiv zu gestalten. Sein Fazit: „Innovation und Tradition gehen bei uns Hand in Hand. Mit Leidenschaft leben wir unser Handwerk, die Wertschöpfungskette vom Korn zum Kunden. Als Team ist es uns gelungen, unsere Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.“

Ergänzend erläuterte dazu Harald Eisenach, Vorstandsvorsitzender des Ostdeutschen Bankenverbandes (OstBV): „Jede erfolgreiche Übergabe trägt zur Standortsicherung bei; sichert Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und schafft Wachstum in der Region. Für Ostdeutschland mit seiner kleinteiligen Wirtschaftsstruktur ist dies von besonderer Bedeutung.“

„Im konkreten Einzelfall braucht es eine gute strategische Vorbereitung sowohl auf eine Übergabe als auch eine Übernahme“, so Eisenach weiter. Wichtige Ansprechpartner/innen für die mittelständische Wirtschaft seien dabei Kammern, Banken sowie spezialisierte Berater und Beraterinnen. Und es brauche zugleich Unterstützung – durch die Politik, etwa mit Bürokratieab-bau und besseren Bildungsangeboten, und gesamtgesellschaftlich durch mehr Wertschätzung für unternehmerisches Handeln.