VERBRAUCHER / IMMOBILIENMARKT

Bauen in Mecklenburg-Vorpommern: In Zeiten von Niedrigzinsen und dem „Trend in die Städte“

Seit 2010/11 wird auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder mehr gebaut, wenngleich die Zahlen deutlich hinter den bis Anfang der 2000er Jahre üblichen Werten zurückbleiben. Im vergangenen Jahr wurden im Land über 5.000 Wohnungen fertiggestellt. Mehr als 40% davon entstanden in Neubauten von Ein- und Zweifamilienhäusern. Wieder angezogen hat zudem der Bau von Mehrfamilienhäusern, der sich vor allem auf einige größere Städte konzentriert.

Die gestiegene Nachfrage insbesondere nach Eigenheimen spiegelt sich auch bei den im Norden tätigen Kreditinstituten. Deren an Privatkunden vergebene Kredite sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Insgesamt dienen mehr als 80% der Volumina dabei dem Wohnungsbau bzw. -kauf.

Auslöser für die Entwicklung am Immobilienmarkt sind einerseits die anhaltend gute Wirtschaftssituation, die mit steigenden Einkommen sowie rückläufiger Arbeitslosigkeit einhergeht. Andererseits sind die weiterhin niedrigen Zinsen ein zusätzlicher Anreiz zum Erwerb der eigenen vier Wände. Nicht zuletzt konnten auch einige Gemeinden Bevölkerung hinzugewinnen.

Damit stehen die Regionen allerdings vor komplexen Herausforderungen: In Kernstädten, etwa Rostock oder Greifswald, existiert ein wachsender Bedarf an Wohnraum. Auf dem Land stehen kleinere Städte und Gemeinden eher vor dem Spagat, mit Leerstand und dem gleichzeitigen Wunsch nach individuell neugebautem Wohnraum umzugehen.